FAQ

Wie hoch ist der Flächenbedarf bzw. verbrauch von Erneuerbaren Energien?

Der Flächenbedarf der einzelnen Energieformen ist unterschiedlich. Im Folgenden wird die Effizienz der Flächenausnutzung (Stromertrag pro Hektar) beispielhaft für Bayern dargestellt:

Windkraft:

ca. 500 MWh pro Hektar, unter Berücksichtigung der baurechtlichen Abstandsflächen (nicht genutzte Bodenfläche kann bewirtschaftet werden) bzw. 20.000 MWh pro Hektar genutzte Bodenfläche.

Solarstrom:

ca. 500 MWh (kristalline Siliziummodule) pro Hektar genutzte Bodenfläche.

Biogas-Strom:

ca. 20 MWh pro Hektar genutzte Bodenfläche, bei vollständiger externer Wärmenutzung: ca. 30 MWh Nutzenergie / Hektar

Raps-Strom:

ca. 3 MWh pro Hektar genutzte Bodenfläche, max. Nutzenergie mit Wärme ca. 7 MWh pro Hektar

 

Was sind die Vor- und Nachteile einzelner Technologien bezogen auf die Landnutzung und Volkswirtschaft?
Photovoltaik-Freiflächen:
Positive Aspekte:   leise, praktisch keine Emissionen, positive Entwicklung von Flora und Fauna unter den Gestellen, keine Felderdüngung, ökologische Aufwertung, keine Preisrisiken der Rohenergie, hohes Kostenminderungspotential, hohe Flächeneffizienz, hohe Betriebssicherheit, leichte Rückbaumöglichkeiten, da in der Regel einfache Rammfundamentierung, keine Altlasten, da Wertstoffe (Stahl, Alu, Kupfer) und Modulrücknahmegarantien. Entlastung Spitzenlaststrombedarf
Negative Aspekte:  Abwägungsbedarf von Akzeptanz und Ästhetik (Möglichkeiten der Gestaltung der Sicht durch Bepflanzung) Gesetzliche Eingrenzung möglicher Standorte, Rohenergieangebot (Sonne) volatil

Windkraftanlagen bzw. -parks:
Positive Aspekte:   Bewirtschaftung unbebauter Zwischenräume, keine Preisrisiken der Rohenergie, hohe Betriebssicherheit, niedrige Stromgestehungskosten, höchste Flächeneffizienz, Entlastung Spitzenlaststrombedarf
Negative Aspekte:  Abwägungsbedarf von Akzeptanz und Ästhetik. Möglichkeiten der Einwirkung von Schall und Schattenwurf sowie auf Fauna, Gutachterliche Nachweise zum Immissionsschutz erforderlich, Rückbau relativ aufwendig. Rohenergieangebot (Wind) schwer vorhersagbar.

Biogasanlagen:
Positive Aspekte:   Betriebssicherung Landwirtschaft, Erzeugung von Grundlaststrom, Nutzung von Reststoffen, Gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom
Negative Aspekte:  Abwägungsbedarf von Akzeptanz (Geruch, Verkehr). Möglichkeit von Emissionen

Biomasseanlagen (Holzfeuerung):
Positive Aspekte:   Nutzen Waldwirtschaft, Erzeugung von Grundlaststrom, Nutzung von Reststoffen, Gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom, Hohes regionales Wertschöpfungspotential
Negative Aspekte:  Abwägungsbedarf von Akzeptanz (Emission, Verkehr). Begrenztes Potential an Rohstoffen (Nachhaltige Bewirtschaftung erforderlich)

 

Wie steht es mit der Verfügbarkeit und Speicherfähigkeit der erzeugten Energie?
Photovoltaik-Strom und Windstrom dienen momentan zur Abfederung des Spitzenlastbedarfs und tragen somit zur Preisminderung an der Strombörse bei. Bereits heute dienen kurzfristige Batteriespeicher zur kurzfristigen Verlängerung der Solarstromnutzung, vor allem bei Inselnetzen und zur Steigerung der Eigenstromnutzuntg. Zukünftig besteht die Möglichkeit, mittels Elektrofahrzeuge (E-Mobility) ein mobiles Speichersystem über mehrere Stunden darzustellen. Als (naheliegende) Zukunftslösung ist die Erzeugung von Biomethan und Speicherung im Erdgasnetz bereits heute greifbar. Die Erzeugung von Methan mit ca. 60 – 65% Wirkungsgrad wird dadurch auch längerfristig einen Effizienzvorteil für Wind und Sonne schaffen. Bis dahin ist Biomasse als lagerfähiger Energiespeicher am flexibelsten und günstigsten zur Grundlast einsetzbar, ebenso Biogassubstrate entsprechend der jeweiligen Silierungs- und Lagerfähigkeit.
Siehe auch (Sterner, M. (2009): Bioenergy and renewable power methane in integrated 100% renewable energy systems. Limiting global warming by transforming energy systems. Kassel University, Dissertation. http://www.upress.uni-kassel.de/publi/abstract.php?978-3-89958-798-2)

 

Weitere Links zu diesem Thema:
http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/AEE_Durchblick_Erneuerbare_Energien_Dez11_final.pdf